15.07.2021

Neben der Bekämpfung des Klimawandels hat sich die Oesterreichische Entwicklungsbank AG (OeEB) in ihrer Strategie zum Ziel gesetzt, durch ihre Investitionen zur wirtschaftlichen Stärkung von Frauen in Entwicklungsländern beizutragen. Mit ihrem Beitritt zur 2X Challenge unterstreicht die OeEB dieses Engagement. Ziel der globalen Initiative ist es, bis Ende 2022 15 Mrd. US-Dollar für 'gender-smarte' Investitionen zu mobilisieren. Ein Ziel, das durch die COVID-19 Pandemie noch weiter an Bedeutung gewonnen hat.

Frauen sind von mehreren Dimensionen der Armut, wie etwa Bildung, Einkommen oder Gesundheit, stärker betroffen als Männer. Die OeEB achtet daher bei all ihren Projekten auch auf Gender-Gerechtigkeit und will gezielt dazu beitragen, Frauen in Entwicklungsländern wirtschaftlich zu stärken. Im Juni 2021 ist die OeEB der 2X Challenge beigetreten, einer globalen Initiative von Entwicklungsbanken, die gemeinsam bis Ende 2022 15 Milliarden US-Dollar für Projekte mit diesem Ziel mobilisieren möchten.

"Nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und Armutsreduktion können nur gelingen, wenn wir Ungleichheiten reduzieren und die Hindernisse, die Frauen in der Teilnahme am Wirtschaftsleben einschränken, beseitigen. Die Teilnahme an der 2X Challenge unterstreicht dieses Engagement und wir sind stolz, als Teil dieser Initiative 'gender-smarte' Investitionen weiter voranzutreiben", erklären die OeEB Vorstände Sabine Gaber und Michael Wancata. Neben der OeEB sind die International Finance Corporation (IFC) und die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) die neuesten Mitglieder der Initiative.

Über die 2X Challenge

Die 2X Challenge wurde im Juni 2018 auf dem G7-Gipfel in Kanada ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, Mittel in noch nie da gewesener Höhe für Projekte zu mobilisieren, die Frauen als Unternehmerinnen, Führungskräfte, Arbeitnehmerinnen oder Konsumentinnen von Produkten und Dienstleistungen stärken und ihre wirtschaftliche Teilhabe fördern. Die Investitionen aus der Initiative ermöglichen Frauen in Entwicklungsländern Zugang zu Führungspositionen, hochwertigen Arbeitsplätzen und Finanzierungen. Bereits zwei Jahre nach dem Start haben die Mitglieder der 2X Challenge 6,88 Mrd. US-Dollar bereitgestellt und damit ihr ursprüngliches Ziel von 3 Mrd. US-Dollar mehr als doppelt erfüllt. Zusätzlich wurden 4,5 Mrd. US-Dollar von privaten Investoren mobilisiert. Ein Kernaspekt der 2X-Initiative war die Etablierung der 2X-Kriterien, die sich seither zu einem globalen Industriestandard für geschlechtergerechte Investitionen entwickelt haben.

Wirtschaftliche Stärkung von Frauen in COVID19-Pandemie

Wie Studien weltweit belegen, führt die gezielte Stärkung von Frauen als Unternehmerinnen, Führungskräfte, Arbeitnehmerinnen und Verbraucherinnen nicht nur zu einer höheren Geschlechtergerechtigkeit. Auch ein integrativeres und robusteres Wirtschaftswachstum wird gefördert, die Armut generell verringert. Frauen stellen einen größeren Wachstumsmarkt dar als China und Indien zusammen. Die verheerenden ökonomischen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, die Frauen überproportional treffen, unterstreichen die Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit von 'gender-smarten' Investitionen. 

"Laut aktuellen Studien könnten dem globalen Wachstum 1 Billion US-Dollar entgehen, wenn Arbeitnehmerinnen in Sektoren, die von der Pandemie am stärksten betroffen waren, nicht ins Erwerbsleben zurückkehren. Mit unseren Investitionen und der Teilnahme an der 2X Challenge können wir zusammen mit anderen Entwicklungsbanken einen bedeutenden Beitrag leisten, Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen abzubauen und wiederstandfähigere, nachhaltigere Wirtschaftssysteme zu ermöglichen", heben Sabine Gaber und Michael Wancata die Wichtigkeit der wirtschaftlichen Stärkung von Frauen hervor.

Wie der vor kurzem veröffentlichte Development Report zeigt, stellte die OeEB 2020 rund 35 Mio. Euro für die wirtschaftliche Stärkung von Frauen bereit. So wurde beispielsweise im Mai 2020 eine Kreditlinie in Höhe von 20 Mio. US-Dollar an die Banco Ficohsa in Honduras unterzeichnet. Die Mittel dienen der Finanzierung lokaler Mikro-, Klein- und Mittelbetriebe (MKMU), 50 % der Mittel sind Unternehmen im Eigentum von Frauen gewidmet. Die Banco Ficohsa will zur führenden Bank in Honduras für MKMUs im Eigentum von Frauen werden und bietet dazu spezielle Dienstleistungen wie Versicherungen, Trainingsmaßnahmen und verschiedene Betreuungsangebote für Unternehmerinnen an.

Der aktuelle OeEB Development Report 2020 steht hier zum Download zur Verfügung.