25.03.2020

Plastikabfälle und Sand – daraus produziert die österreichische AMABO GmbH in Kamerun einen dringend benötigten Baustoff: Dachziegel. Unterstützung im Ausbau seiner Produktionsstätte erhält das Unternehmen durch die African-Austrian SME Investment Facility (AAIF).

Seit Ende 2019 produziert AMABO in Douala, Kamerun, Dachziegel aus Recycling-Plastik. Dazu werden Plastikabfälle gesammelt, sortiert, aufbereitet und anschließend gemeinsam mit Sand unter Druck verpresst. Die so entstandenen Dachziegel sind umweltfreundlich, wasserabweisend und bruchfest, sie bieten Hitzeschutz, sind UV-beständig und langlebig und können auch selbst wiederverwertet werden.

Damit möchte AMABO langfristig nicht nur zu einem führenden Dachziegelhersteller, sondern auch zu einem der größten Recycling-Unternehmen für Plastik in Kamerun werden. Rund zwei Tonnen Altplastik sollen im Vollbetrieb täglich verarbeitet werden. Durch den Aufbau eines eigenen Sammelsystems, Sensibilisierungsmaßnahmen und Einbindung der lokalen Bevölkerung sowie Plastik-Abnahmeverträge etwa mit lokalen Hotels und Baumärkten soll ein wichtiger Beitrag zur Lösung des Plastikmüllproblems in Kamerun geleistet werden.

African-Austrian SME Investment Facility ermöglicht Produktionserweiterung

Aus Mitteln der African-Austrian SME Investment Facility (AAIF) des Bundesministeriums für Finanzen, die über die OeEB abgewickelt wird, erhält das Unternehmen nun Unterstützung im Ausbau seiner Produktionsstätte. So sollen eine zweite Produktionsmaschine angekauft, eine Solaranlage zur Sicherstellung einer durchgehenden Stromversorgung errichtet und Büroräume geschaffen werden.

AMABO entstand aus einer Wirtschaftspartnerschaft der Austrian Development Agency (ADA) und wurde gemeinsam mit einem privaten Risiko-Kapitalgeber und Europlast GmbH als Industriepartner gegründet. Dadurch ist auch der Knowhow-Transfer sichergestellt. 32 Mitarbeiter sollen in Douala für die Produktion der Dachziegel angestellt und ausgebildet werden.

Über die African-Austrian SME Investment Facility (AAIF)

Im Rahmen der African-Austrian SME Investment Facility stellt das Bundesministerium für Finanzen (BMF) 10 Mio. Euro für Investitionen in Afrika zur Verfügung. Ziel des Instruments ist es, KMUs aus Österreich oder der Europäischen Union im Aufbau von Unternehmen oder der Entwicklung von Projekten in Afrika zu unterstützen, um so vor Ort Arbeitsplätze zu schaffen und nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen. Die OeEB ist mit der Abwicklung des Instruments beauftragt. Weitere Informationen finden Sie hier.